Ü50, berufstätig: Die Generation Erfahrung

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  1. Die Flughöhe halten: Standortbestimmung mit 50
  2. Wir sind die Generation Erfahrung!

Die Flughöhe halten: Standortbestimmung mit 50

Laut Statistischem Bundesamt finden sich in der Gruppe der 50- bis 64-Jährigen 55,2% Spezialist:innen und 77% Expert:innen, die mit umfangreichen Fachkenntnissen auf ihrem Gebiet aufwarten. Darüber hinaus überzeugen Middle Ager mit begehrten Soft Skills wie hoher Motivation und Veränderungsbereitschaft.

Die Generation 50 plus hat noch gute fünfzehn Jahre der Berufstätigkeit vor sich, viele arbeiten sogar dann noch weiter, wenn sie längst schon aufhören könnten. Denn die Generation der Middle Ager ist noch lange nicht bereit, sich zurückzulehnen, sie wollen mit ihrem Wissen und ihrem Können etwas bewegen. Es liegt also nicht nur am demografischen Wandel, dass es heute so viele hochmotivierte Berufstätige über 50 gibt: Die „Generation Erfahrung“ ist dank Sport und gesunder Ernährung mental und körperlich topfit, sie nimmt es im Job mit jüngeren Kolleg:innen spielend auf. Silver Ager stellen den Löwenanteil unter den erfahrenen Fach- und Führungskräften. Sie packen mit an, sind offen für Neues und können dabei helfen, betriebliche Innovationen erfolgreich zu implementieren.

Womit Arbeitnehmer:innen in der zweiten Berufshälfte punkten können

Die Berufstätigen über 50 blicken auf jahrzehntelange Berufserfahrung zurück und haben sich über die Jahre ein gut gepflegtes Netzwerk aufgebaut. Neben einer disziplinierten Arbeitsweise und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, verfügen sie noch immer über eine ordentliche Portion Neugierde und eine hohe Lernbereitschaft. Ihre Fehlzeiten sind niedrig: Die Familienplanung haben sie bereits abgeschlossen, geschlossene Kitas oder Elternabende sind für sie kein Grund mehr, bei einem wichtigen Meeting nicht anwesend zu sein. Und: Entgegen aller Vorurteile sind Arbeitnehmer:innen über 50 nicht öfter krank als ihre jüngeren Kolleg:innen.

Berufliche Standortbestimmung mit 50: Das eigene Potenzial erkennen und voll ausschöpfen

Um die 50 stellt sich für viele Menschen die Frage, wie es in den kommenden Berufsjahren für sie weitergehen soll. Um diese Frage zu beantworten, sollten sie zunächst einmal eine persönliche Bestandsaufnahme machen: Wo stehe ich momentan? Welche Ziele möchte ich noch erreichen?

Hierbei geht es darum, im Beruf dauerhaft motiviert zu bleiben, das eigene Potenzial zu erkennen und voll auszuschöpfen. Folgende Überlegungen können dabei helfen:

• Die eigene Rolle definieren: Wie kann ich als Mentor:in mein Wissen an jüngere Kolleg:innen weitergeben?
• Persönliche Wünsche und Bedürfnisse analysieren: Welche Bereiche meiner Arbeit erfüllen mich? Wo wünsche ich mir eine Veränderung?
• Stressfaktoren erkennen und minimieren: Wie lässt sich meine Work-Life-Balance optimieren?
• Verantwortung übernehmen: Sollte ich mich trauen, meine Komfortzone zu verlassen? Welche Bedeutung hat das lebenslange Lernen für mein Leben?

Erfolgreich im Berufsleben mit 50 plus: Gezielte Weiterentwicklung

Wer sich über die eigenen Stärken und Schwächen bewusst ist, die eigenen Werte und Ziele kennt, sieht vieles klarer. Dies gilt insbesondere für die Angehörige der „Generation Erfahrung“: Durch eine persönliche Standortbestimmung lernen sie, ihre eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Verhaltensweisen besser zu verstehen und können dadurch ihre Rolle im Unternehmen gezielter einordnen. Vielleicht kann sie eine Weiterbildung voranbringen, beispielsweise im Bereich IT, Personal, Digital Business oder Vertrieb.

So aktivieren sie in sich neues Potenzial, um die vor ihnen liegenden zehn bis fünfzehn Jahre der Berufstätigkeit motiviert anzupacken. Und wer mit Freude und Eigenverantwortung bei der Sache ist, schafft es auch, stets auf der Höhe der Zeit zu bleiben.

Autor: Renate Wittmann ist Produktmanagerin für persönliche und soziale Kompetenzen bei der Haufe Akademie

Wir sind die Generation Erfahrung!

Die Harley Davidson der Fach-und Sozialkompetenz

Es zwickt an allen Ecken und Enden, der Kopf sagt 25, aber die Muskulatur ist da ganz anderer Meinung. Unüberlegte Handlungen und Grenzerfahrungen haben wir früher ganz einfach und selbstverständlich weggesteckt, als ob es das Normalste der Welt ist und immer so weiter geht. Schneller, weiter, größer, manchmal ohne Rücksicht auf Verluste und mit unbekanntem Ziel.

Wir hielten uns für die Größten, sind keiner Diskussion aus dem Weg gegangen, wollten die Welt verändern. Der Tag hatte 24h, gefühlt aber 48h, Schlaf wurde überwertet und wir schöpften aus unseren vermeintlich nie versagenden und selbstverständlichen Ressourcen. Und plötzlich, sozusagen über Nacht, war alles anders.

Die Welt dreht sich schneller und wir gehen langsamer. Wir sehen das Ganze und konzentrieren uns auf das Wichtigste. Entscheidungen fallen nicht sofort, dafür aber qualitativ hochwertig und nachhaltig. Wir wollen nicht die Welt verändern, aber ressourcenschonend und effizient unsere Ziele erreichen.

Unsere Meinung ist uns noch wichtig, sie muss aber nicht zwingend an erster Stelle stehen. Wir wollen ein tolles Ergebnis und nutzen die Schwarmintelligenz und die Schwarmkreativität unseres Umfeldes. Wir kommunizieren auf Augenhöhe, bleiben offen und neugierig für innovative Ansätze und Ideen.

Wir sind die Generation Erfahrung, die Harley Davidson im Bereich der Fach-und Sozialkompetenz. Genau wie die Traditionsmarke legen wir Wert auf: Qualität vor Quantität, Fokussierung auf das Wesentliche, Transfer und Praxistauglichkeit, „never stop running systems“, Lebensgefühl bzw. Wohlfühlen im Job, Teamwork und Austausch, nachhaltige Innovation und Veränderung nur, wenn es einen Nutzen hat. Und zu guter Letzt ist uns eine ehrliche und wertschätzende Kommunikation sehr wichtig.

Wenn älter werden bedeutet, durch Erfahrungen seine Ziele mit mehr Lebensfreude, effizienter und ressourcenschonender zu erreichen, dann freuen wir uns auf die kommenden Erfahrungs-Jahre.

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Über den:die Autor:in

Kai Pustlauk

ist Diplom-Betriebswirt, Marketingberater, Dozent an der Dualen Hochschule Karlsruhe, Experte und Coach für unkonventionelle Trainingsmethoden für Führungskräfte. Schwerpunkte: Kreativitätstechniken und Kundenwahrnehmung.

Über den:die Autor:in

Rainer K. Kasemir

Diplom-Betriebswirt (FH) und verantwortlich für die Programmbereichs­leitung für die Bereiche General Management, Betriebswirtschaft, Vertrieb, Marketing, Digital Business, Rechnungswesen, Controlling, Führung und Leadership bei der Haufe Akademie.

 

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